Themengebiet Prozess / Verfahren / Terminierung
Wann und wie werden die Ergebnisse der derzeitigen Untersuchungen öffentlich bekannt gegeben?
Nach Beendigung der Untersuchungen werden diese den Gremien vorgestellt und im Anschluss der Öffentlichkeit in Veranstaltungen und auf der Homepage veröffentlicht.
Wer entscheidet
schlussendlich darüber, ob die Anlagen tatsächlich gebaut werden?
Nach erfolgter Genehmigung entscheiden die an der ARGE beteiligten
Kommunen, ob die Windenergieanlagen gebaut werden.
Von wie vielen Windrädern
sprechen wir im Höhenkirchner Forst?
Die aktuellen Planungen umfassen drei Windenergieanlagen.
Für jede Gemeinde wäre eine Bürgeranlage angedacht.
Was passiert, wenn einer
oder mehrere Bürgermeister der in der ARGE zusammengeschlossenen Gemeinden den
Bau der Windenergieanlagen ablehnt/ablehnen?
Die Konzentrationsflächen sind im Höhenkirchner Forst auf
Höhenkirchner Flur ausgewiesen und sollte Baurecht bestehen und es einen
positiven Bescheid geben, dann können die drei Windenergieanlagen auch gebaut
werden. Sollte sich Oberpframmern und/oder Egmating gegen die Weiterführung des
Projekts aussprechen, kann es möglich sein, dass Höhenkirchen-Siegertsbrunn die
Kapazitäten ausschöpft.
Themengebiet Bürgerbeteiligung
Wie ist die
Bürgerbeteiligung konkret geplant? Ab welchem Betrag kann man einsteigen?
Eine finanzielle Beteiligung der Bürger*innen ist vorgesehen
und Grundpfeiler des Projekts. Detailfragen werden geklärt, sobald die Anlagen
umgesetzt werden.
Wann gibt es
Informationen darüber, wie man sich als Bürger*in beteiligen kann?
Sobald geklärt ist, ob das Projekt weiterverfolgt wird, wird
über die Beteiligungsmöglichkeiten gesprochen.
Werden sich auch
Bürger*innen aus anderen Gemeinden beteiligen können?
Dies ist noch nicht geklärt. Wird aber bei den möglichen
Beteiligungsmöglichkeiten besprochen.
Wie werden die Bürger*innen
der anderen anliegenden Gemeinden, also vor allem Grasbrunn (mit Harthausen),
Putzbrunn und Hohenbrunn über die Planungen informiert?
Es ist vorgesehen, auch diesen Gemeinden eine Beteiligung zu
ermöglichen. In welcher Art und in welchem Umfang dies erfolgen kann, wird in
der nächsten ARGE-Sitzung besprochen.
Falls sich die
Gemeinden gegen einen Bau der Anlagen entscheiden, können dann private
Investoren "übernehmen"?
Dies entscheidet der Grundstücksbesitzer, die Bayerischen
Staatsforsten.
Wer ist der Betreiber
/Investor?
Das ist noch nicht entschieden und wird in der ARGE
erarbeitet, wenn klar ist, dass gebaut wird. Bürgerbeteiligung ist allerdings
vorab schon gesetzt.
Kann man dann den
Strom direkt von den Windrädern beziehen?
Die Vermarktung des erzeugten Stroms ist noch nicht geklärt.
Es sind durchaus regionale Vermarktungsmöglichkeiten denkbar. Im Landkreis
Ebersberg gibt es bereits das Produkt Eberstrom vom Eberwerk, das erneuerbaren
Strom aus dem Landkreis Ebersberg für die Bürger*innen des Landkreises
Ebersberg anbietet. Ob der Strom der möglichen Windenergieanlagen von Egmating
bzw. Oberpframmern über Eberstrom vermarktet wird, ist noch nicht geklärt, aber
möglich.
Themengebiet Rechtliches
Die an der ARGE beteiligten
Kommunen begründen ihre Initiative damit, selbst die Windkraft-Planung auf dem
Gebiet unserer drei Gemeinden aktiv zu steuern. Aber können private Investoren
nicht weitere Windräder dazustellen?
Die Fläche des Höhenkirchner Forstes wurde großflächig gesichert,
um zu verhindern, dass private Investoren weitere Windenergieanlagen
realisieren können. Des Weiteren gilt derzeit in Bayern die 10H-Regel. Nur
außerhalb dieser Zonen besteht die baurechtliche Privilegierung für
Windenergieanlagen im Außenbereich. Innerhalb der 10 H bedarf es eines
gemeindlichen Bebauungsplans. Das bedeutet, dass in diesem Bereich nur die
Gemeinde selbst Baurecht aussprechen kann. Im Höhenkirchner Forst besteht durch die
Konzentrationsflächenplanung bereits Baurecht, daher wäre eine mögliche
Erweiterung des Windparks theoretisch möglich. In diesem Bereich besteht jedoch
aufgrund von notwendigen Abständen zu den geplanten Anlagen (Stichwort:
Windklau) keine Möglichkeit weitere Windenergieanlagen zu errichten.
Wem gehören die
benötigten Grundstücke heute?
Eigentümer der Flächen sind die Bayerischen Staatsforste.
Wie wird der erzeugte
Strom vermarktet?
Wenn die geplanten Windenergieanlagen in der
EEG-Ausschreibung berücksichtigt werden, gibt es eine gesetzliche
Planungssicherheit für Stromabnahme und Vergütung. Diese gilt für das Jahr der
Inbetriebnahme und für die folgenden 20 Jahre.
Wo ist die Konzentrationsflächenplanung für den Landkreis Ebersberg von 2012 einsehbar? Die Konzentrationsflächenplanung ist auf der Homepage der Energieagentur Ebersberg-München einsehbar unter: www.energieagentur-ebe-m.de/Wissen/12/Konzentrationsflchenplanung
Themengebiet Klimaschutz und Energiewende / Energieerzeugung / Versorgungssicherheit
Werden die CO2-Einsparungen in Deutschland eine signifikante Auswirkung auf die Globaltemperatur haben?
Ja. Zweifellos trifft das nicht zu, wenn nicht alle Länder ihre eingegangenen Verpflichtungen aufgrund der Pariser Vereinbarungen erfüllen. Deutschland trifft eine besondere Verantwortung zu handeln, weil unser Ausstoß mehr als doppelt so hoch ist wie er uns aufgrund unserer Bevölkerungszahl zusteht, weil wir uns es wirtschaftlich leisten können, weil wir über die notwendigen Technologien verfügen und weil uns sehr viele andere Länder zum Vorbild nehmen.
Wie hoch ist der menschliche Anteil am Gesamtausstoß des CO2?
Ca. 0,04 Volumenprozent. Dies verleitet Klimaskeptiker zur Vermutung, dass dieser geringe Anteil keine so enormen Auswirkungen haben könne. Doch der geringe Wert täuscht über die Klimawirkung von Kohlendioxid hinweg. Wichtiger als die Konzentration ist schließlich die Wirkung, so wie der Mensch kiloweise Zucker essen kann, aber wenige Nanogramm eines Giftes ausreichen können, um zu töten. Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von rd. 280 ppm (parts per million) auf rd. 410 ppm erhöht.
Wer sichert den Wind,
wenn wir ihn brauchen und woher kommt der Strom bei Windflaute und
Dunkelheit?
Photovoltaik und Windenergie ergänzen sich ganz
hervorragend. Die Sonne scheint vorwiegend im Sommer und tagsüber. Der Wind
nimmt in den Abend-& Nachstunden sowie im Winter zu. Ergänzt werden müssen
diese beiden Technologien mit Biomasse und durch geeignete Speichersysteme.
Könnten nicht
Stromleitungen von Norddeutschland nach Süddeutschland eine Alternative sein?
Die Akzeptanz der Stromleitungen ist leider auch nicht sehr
hoch. Es ist doch wichtig die Wertschöpfung in der Region zu halten und das
Abwandern der Firmen in den Norden, aufgrund dortiger geringerer Strompreise,
zu verhindern. Außerdem verbessert eine bundesweite Verteilung von
Windenergieanlagen die Versorgungssicherheit.
Wieso redet man im
Kontext der Energiewende nur über den <25% "Stromsektor", was ist
mit dem "Wärmesektor", der mehr als 50% im Endenergieverbrauch
ausmacht?
Die Wärmewende ist ein Teil der Energiewende, die es genauso
zu meistern gilt wie die Stromwende. Ohne die Wärmewende ist die Energiewende
nicht schaffbar. Jedoch wird die Sektorenkopplung immer wichtiger, da in
Zukunft viele Wärmeerzeuger von Strom betrieben werden (z.B. Wärmepumpe) sowie
der Verkehrssektor elektrifiziert werden wird. Nach einer Studie von Prof.
Quaschning (Hochschule Berlin, 2016) wird sich der deutsche Gesamtstrombedarf mehr
als verdoppeln, um dann auch Wärme und Mobilität ohne Erdöl, Erdgas oder Kohle
abzudecken.
Warum sind bei den
erneuerbaren Energien vorwiegend nur Photovoltaik und Wind genannt. Wie sieht
es mit anderen erneuerbaren Energien wie Geothermie und Biomasse aus?
Im „Team der Erneuerbaren Energien" aus Sonne, Wind, Wasser,
Biomasse und Geothermie kann auf keine der Optionen regenerativ Energie zu
erzeugen verzichtet werden. Wir
empfehlen hier absolute Technologieoffenheit. Jede der genannten Energieformen
hat bestimmte Stärken, aber auch Schwächen. Die großen Mengenpotenziale, die
wir für eine echte Energiewende brauchen, können nur Sonne und Wind liefern. Das
Tiefengeothermie-Potential im Landkreis München ist außergewöhnlich hoch und
sollte maximal ausgeschöpft werden. Dies wird uns auch im Stromsektor aber vor
allem im Wärmesektor weiterhelfen.
Welche Priorität wird
diese Anlage bei der Stromproduktion im Vergleich zu "herkömmlichen"
Anlagen (Atom, Gas, Kohle) haben?
Der Ausstieg aus Atom und Kohle wurde vom Bund bereits
beschlossen. Auch Erdgas ist fossil und wird in einer postfossilen Energiewelt keine
große Rolle mehr spielen. In einer "dekarbonisierten" Gesellschaft
wird die benötigte Energie ausschließlich regenerativ erzeugt.
Stimmt es, dass eines
der geplanten Windräder in etwa so viel Strom liefern würde wie PV-Anlagen auf
1000 EFH-Dächern?
Das ist richtig, wenn man den Jahresstromertrag eines
Windrads von 7 Mio. Kilowattstunden mit dem Stromertrag einer PV-Anlage vergleicht:
Mit 1 Kilowatt peak (kWp) produziert man jährlich bei einer Südausrichtung rd.
1.000 Kilowattstunden Solarstrom. Die meisten PV-Anlagen auf Hausdächern von
Einfamilienhäusern sind zwischen 5 kWp und 10 kWp groß. 1.000 Einfamilienhäuser
mit einer 7 kWp großen PV-Anlage können demnach genauso viel Strom erzeugen,
wie eine Windenergieanlage.
Wieviel qm
Solaranlage könnten für die Kosten der Windkraftanlagen gebaut werden?
Dies ist schwer zu pauschalisieren. Eher können die
Stromgestehungskosten von Photovoltaik mit denen von Windenergieanlagen
verglichen werden. Die Stromgestehungskosten für PV-Anlagen (je nach Anlagentyp
und Einstrahlung) liegen zwischen 3,71 und 11,54 Ct/kWh, die
Stromgestehungskosten von Onshore-Windenergieanlagen liegen zwischen 3,99 und
8,23 Ct/kWh. Damit sind PV-Anlagen und Onshore-Windenergieanlagen sowohl unter
den erneuerbaren Energien als auch den fossilen Kraftwerken im Mittel die
kostengünstigsten Technologien in Deutschland. (Quelle: ISE Frauenhofer
Stromgestehungskosten erneuerbare Energien März 2018)
Themengebiet Wirtschaftlichkeit / Windmessung
Welche staatliche
Förderung gibt es bei Windenergieanlagen?
Das Projekt trägt sich durch die für 20 Jahre garantierte
EEG-Vergütung aus dem Erneuerbaren Energie Gesetz. Möglichkeiten für kommunale oder
staatliche Zuschüsse sind uns nicht bekannt.
Zu welchem Strompreis
kann der erzeugte Strom verkauft werden?
Windkraftanlagen werden nach dem EEG (Erneuerbaren Energie
Gesetz) vergütet. Die Höhe der Vergütung wird mittels Ausschreibung gewonnen.
Bei der letzten Ausschreibung lag der Zuschlagswert bei 6,14 Ct/kWh. Die
tatsächliche Vergütung errechnet sich aus diesem Zuschlagswert für den
Referenzstandort mit einem Korrekturfaktor des Gütefaktors bei
Schwachwindregionen.
Hat die Windmessung
schon begonnen, wo wird gemessen?
Ja, die Windmessung startete im Juni bis Ende dieses Jahres.
Das Messgerät steht auf einer Lichtung in der Nähe der möglichen Standorte.
Welche
Windgeschwindigkeiten brauchen die Anlagen, um effizient produzieren zu können?Neben zu schwachem Wind, ist auch
Starkwind ein Problem?
Anlagen, die bei uns in Südbayern geplant werden, sind für
die regionalen Windverhältnisse mit großen Rotorflächen und den Generatoren
optimiert. Daher beginnen sie schon bei wenig Wind Strom zu erzeugen und
erreichen relativ bald ihre Nennleistung. So kann möglichst viel Energie aus
dem Wind gewonnen werden. Die Anlagen beginnen mit der Stromproduktion bei rund
3 m/s Wind. Die volle Leistung wird bei Windgeschwindigkeiten von ca. 10-12 m/s
erreicht. Bis Windgeschwindigkeiten von 25-33 m/s produzieren Anlagen dann auf
Volllast. Bei höheren Geschwindigkeiten beginnt die
"Sturmabschaltung", bei der mit steigender Windgeschwindigkeit die
Flügel langsam aus dem Wind gedreht werden, bis die Anlage zum Stehen kommt.
Dies dient dazu, die Anlagenteile bei sehr starken Stürmen zu schonen.
Wann ist in Deutschland eine Sättigung von erneuerbarem Strom erreicht, weil der produzierte Strom in den Spitzen nicht mehr abgenommen wird?Tatsache ist, dass wir sowohl Speicherlösungen (z.B. Power to Gas) als auch eine europäische Stromverbundslösung brauchen um auch zukünftig und günstig dauerhaft ausreichend Strom zur Verfügung zu haben. Langfristig wird der Stromverbrauch noch deutlich steigen, um auch Wärme und Mobilität ohne Erdöl, Erdgas und Kohle abzudecken.
Themengebiet Rückbau / Recycling
Wie erfolgt der
Rückbau incl. Recycling der Windrad-Flügel?
Die für Fundament, Turm und die technische Ausstattung
verwendeten Materialien Beton und Metalle können vollständig recycelt und für
andere Zwecke wiederverwendet werden, z.B. im Straßenbau. Verbundwerkstoffe für
Gondel und Rotorblätter (Glasfaserverstärkte Kunstharze – kurz GFK) können
energetisch und stofflich verwertet werden. Weitere Infos hierzu finden Sie oben unter "Fakten zur Windenergie - Rückbau & Recycling".
Wer zahl die Kosten
für den Rückbau der Windräder?
Eine Windenergieanlage kann nur genehmigt und gebaut werden,
wenn bereits vor dem Bau nachgewiesen ist, dass die Kosten für den Rückbau
vorhanden und hinterlegt sind. Hier werden die Kosten nach aktuellem Stand der
Technik sehr großzügig abgeschätzt. Mit der Weiterentwicklung der Recycling
Technologie ist davon auszugehen, dass die Kosten eher sinken werden. Mit
diesem Vorgehen kann sichergestellt werden, dass die Windenergieanlagen nach
Ende der Betriebszeit rückstandslos rückgebaut werden können.
Beinhaltet der
Rückbau auch den Sockel?
Die Kosten für den Rückbau beinhalten selbstverständlich
alle Kosten, auch die für den Rückbau des Fundamentes. Eine weitere Waldrodung
ist nicht vonnöten, vielmehr kann die baumfreie Fläche nach dem Rückbau
vollständig wieder aufgeforstet werden.
Themengebiet Technik / Effizienz / Flächennutzung
Wie hoch ist der CO2-Aufwand
zur Herstellung der Windkraftanlagen und wie hoch der Aufwand zur Entsorgung
der Anlagen?
Die Herstellungsenergie einer Windenergieanlage liegt bei
ca. 3.500 MWh. Bei einem erwarteten Ertrag von ca. 7.000 MWh pro Jahr, hat sich
die Anlage demnach bereits bei 6 Monaten energetisch amortisiert.
Wie hoch sind die
Windräder?
Der Turm mit Rotorblatt wird eine Gesamthöhe von ca. 240 m
haben.
Warum stehen
Windräder manchmal?
Gelegentlich können Windräder auch abgeschaltet werden,
sollte ein Überangebot an konventionellem Strom im Netz sein. Dies wird zukünftig
jedoch weniger werden, da ein optimiertes und leistungsfähiges Netz zukünftig
mehr Windstrom aufnehmen und Angebot und Nachfrage besser miteinander in
Einklang wird bringen können. Manchmal stehen Windräder aber auch, da einfach nicht
genügend Wind weht. Auch Wartungen und Reparaturen sind häufig der Grund für
zeitweise Abschaltungen. Stillstände können auch zum Schutz der Vögel und
Fledermäuse zu Brut- und Ausflugszeiten sein. Zum Schutz von Anwohnern werden
Anlagen ebenfalls abgeschaltet, wenn sie z.B. bei tiefstehender Sonne länger
als 30 Minuten am Tag Schatten auf anliegende Wohngebäude werfen.
Wie groß ist die
Fläche im Höhenkirchner Forst, die für die Windenergieanlagen benötigt werden
(inkl. Zuwegungen)?
Es handelt sich um ca. 0,9 ha dauerhaft entwaldete Fläche und
ca. 0,9 ha Fläche, die nach dem Bau der Anlagen direkt an Ort und Stelle wieder
aufgeforstet werden. Für die gerodeten Flächen werden 1,2-malige
Ersatzaufforstungen am Waldrand gefordert.
Themengebiet Lärm/Infraschall
Ist Infraschall für
die Menschen gesundheitsschädlich?
Wir verweisen hier auf eine Ausarbeitung des bayerischen Landesamts für Umwelt
Fazit: Da die von Windenergieanlagen erzeugten Infraschallpegel in der Umgebung
(Immissionen) deutlich unterhalb der Hör- und Wahrnehmungsgrenzen liegen,
können nach heutigem Stand der Wissenschaft Windenergieanlagen beim Menschen
keine schädlichen Infraschallwirkungen hervorrufen. Gesundheitliche Wirkungen
von Infraschall sind erst bei sehr hohen Pegeln zu erwarten, die dann im
Allgemeinen auch wahrnehmbar sind. Nachgewiesene Wirkungen von Infraschall
unterhalb dieser Schwellen liegen nicht vor"
Gibt es bereits ein
Schallimmissionsgutachten?
Ein Schallimmissionsgutachten gibt es noch nicht. Dieses
wird erst im Rahmen der BImSchG (BundesimmissionSchutzGesetz) Genehmigung
erstellt. Sollte sich die ARGE nach Abschluss der jetzt laufenden
Untersuchungen für die Planung von Windenergieanlagen entscheiden, so wird in
das Genehmigungsverfahren gegangen und ein Schallimmissionsgutachten erstellt.
Würde ein Windrad
auch dann gebaut werden, wenn der Pegel von den gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzwerten für Lärm überschritten wird?
Die Grenzwerte der TA Lärm (Technische Anleitung zum Schutz
gegen Lärm) müssen eingehalten werden. Ohne deren Einhaltung ist eine
Genehmigung der Windenergieanlagen nicht möglich.
Wie hoch sind die
Grenzwerte für Wohngebäude im Außenbereich (z.B. Neuorthofen)?
Die Grenzwerte für allgemeine Wohngebiete und
Kleinsiedlungsgebiete sind nach der TA Lärm gleich. Diese liegen auch bei Kleinsiedlungsgebiete
bei 40 dB(A) nachts.
Themengebiet Windenergie im Wald
Ist eine
Ersatzaufforstung geplant?
Ja der Eingriff in die Natur erfordert Ersatzzahlungen und
eine Ersatzaufforstung in Höhe von ca. 1,2-mal der Rodungsfläche direkt am
Forst.
Themengebiet Landschaftsbild
Warum baut man die
Windräder nicht ausschließlich an den Autobahnen entlang, wo es bereits einen
Eingriff in die Natur gibt?Auch hier gelten Emissionsschutzregeln und deshalb sind bei
weitem nicht alle Flächen umsetzbar.
Wer bekommt die
Ersatzgeldzahlung für den Eingriff ins Landschaftsbild?
Diese Gelder müssen vom Projektierer an den bayerischen Naturschutzfonds
geleistet werden. Diese sind somit in dem Gesamtprojektkosten fest mit
eingeplant. Das Geld kann dann wiederrum vor Ort für Naturschutz- und
Landschaftspflegemaßnahmen verwendet werden. Über die Verwendung entscheidet
das örtlich zuständige Landratsamt (untere Naturschutzbehörde). Anregungen und
Vorschläge leiten wir gerne weiter.
Wie werden die
Windenergieanlagen aussehen?
Der Auftrag zur Visualisierung der Windenergieanlagen
(Ansichten der WEA von verschiedenen Orten in den Gemeinden) wurde bereits an
ein Landschaftsarchitekturbüro vergeben. Wir hoffen, diese bald veröffentlichen
zu können.
Themengebiet Artenschutz
Wie
schnell lässt sich ein Windrad abschalten – aus vollem Betrieb? Wie lange
dauert es bis zum Stillstand der Rotoren?
Das Abschalten ist innerhalb kürzester Zeit (wenige
Sekunden) möglich. Dabei werden die Flügel eingedreht, sodass die Windströmung
abreißt und das Windrad sofort zum Stehen kommt.
Sind nachtaktiven
Vögel wie Uhu, Eulen sowie Fledermäuse durch die Windenergieanlagen gefährdet?
Hier wird zwischen Vögeln und Fledermäusen unterschieden:
Nachtaktive Vögel (Eulen und Käuze etc.) werden in mehreren Begehungen nachts
detailliert untersucht. Dies wurde im Höhenkirchner Forst bereits im Februar
begonnen und die Untersuchungen dauern immer noch an. Fledermäuse werden momentan auch untersucht. Hier liegt der
Schwerpunkt aber auf den Quartieren am Boden, sodass sichergestellt werden
kann, dass im Rahmen des Baus keine wertvollen Strukturen und Strukturverbünde
zerstört werden. Die Sicherheit der nachts auf Rotorhöhe fliegenden Fledermäuse
wird durch ein Gondelmonitoring (Aufzeichnung aller Rufe in Rotorhöhe) während
der ersten beiden Betriebsjahre und durch einen daraus abgeleiteten
Abschaltalgorithmus während der gesamten Betriebsdauer sichergestellt. Durch
den Abschaltalgorithmus wird das Windrad bei fledermausfreundlichen Bedingungen
(wenig Wind, warme Temperaturen, kein Niederschlag) nachts konsequent
abgeschaltet.
Was wird bei der
speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung untersucht?
Die Untersuchungen decken alle Teilbereiche ab. Es wird
untersucht, welche Vögel und Tierarten im Forst vorkommen. Es wird geklärt,
welche Tiere gefährdet sein könnten. Zudem wird auch der Eingriff in den
Naturhaushalt und das Landschaftsbild bewertet.
Werden Lebensräume
von Tieren und Vögeln durch den Bau und den Betrieb der Anlagen gestört oder
vernichtet?
Der Bau eines Windrads bedeutet, wie jedes andere
Bauprojekt, zweifelsohne einen Eingriff in den Naturhaushalt. ABER: selbstverständlich
wird schon beim Bau auf den Schutz der Tiere geachtet. So wird beispielsweise
momentan untersucht, ob es ein Haselmausvorkommen vor Ort gibt. Wird dies
festgestellt, kommen Bauzeitenbeschränkungen zum Tragen. Werden beispielsweise
Gelbbauchunken festgestellt, wird ein Amphibienschutzzaun aufgestellt. Es wird
gerade auch geprüft, ob Waldschnepfen vorkommen, diese sind eher
schallempfindlich. Wird ein Vorkommen festgestellt, werden Ausweichquartiere
geschaffen. Wald (und damit Lebensraum), der für die Baufelder weichen muss,
wird an anderer Stelle neu aufgeforstet.
Themengebiet Standort / Wasserschutzgebiet
Steht der Standort
bereits fest?
Die groben Standorte sind durch die 10H-Regel und die
Konzentrationsflächen vorgegeben.
Ist es richtig, dass die 10 H Regel kein Muss ist und Gemeinden hier Spielraum haben?
Wenn alle Emission- und naturschutzrechtlichen Vorschriften eingehalten werden können, kann die Gemeinde durch Bauleitplanung Flächen für Windanlagen ausweisen, die einen geringeren Abstand als 10H aufweisen.
Wie wird die Wasserreinheit bei Tiefbauarbeiten im Wasserschutzgebiet (Auf- und Rückbau) sichergestellt?
Windenergie und Wasserschutz stehen sich nicht grundsätzlich
entgegen, eine Windenergieanlage bedeutet keine Gefährdung des
Grundwasserschutzes. Aber um Baumaßnahmen im Wasserschutzgebiet durchzuführen
bedarf es der genauen Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem
Landratsamt. So wird ein Maßnahmenpaket zum Schutz des Wassers erstellt. So
können beispielsweise zusätzliche Grundwassermessstellen errichtet werden.
Themengebiet Sonstiges
Bei
Solarparkprojekten im Ausland werden für die Gemeinde gemeinnützige Projekte
vom Projektbetreiber mitgetragen (z.B. Schwimmbäder, neue Straßen, Aufforstungsprojekte).
Was würde der Projektentwickler den Gemeinden Höhenkirchen und Egmating
anbieten?
Die die Einnahmen der Gemeinden durch Gewerbesteuer oder
einer Beteiligung verwendet werden, entscheidet der jeweilige Gemeinderat.
Wo genau befinden
sich die Windräder in Bruck und in der Gemeinde Fuchstal?
Das Windrad in der Gemeinde Bruck steht bei Hamberg.
Die Windräder in der in der Gemeinde Fuchstal liegen im Kingholz.
Werden die
Windenergieanlagen Einfluss auf die Immobilienpreise haben?
Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass
Windkraftanlagen keinen negativen Einfluss auf Immobilienpreise haben.