Projektverlauf und Historie
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Genehmigung erteilt
4. Oktober 2023
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Einreichung der Genehmigungsunterlagen
30. März 2023
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Bürgerdialog April 2022
Rückblick auf die Veranstaltung
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Änderung der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet
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Planungen zur Gründung einer Betreibergesellschaft
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BR-Bericht über Windkraft in Bayern
Beitrag des Magazins "Unkraut"
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Fachplenum Wind
am 18. Oktober 2021
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Bürgerdialog für Egmating und Oberpframmern
am 12. April 2021
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Visualisierungen
Machen Sie sich ein Bild der möglichen Windenergieanlagen im Höhenkirchner Forst
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Bürgerdialog 17. März 2021
Rückblick zur Veranstaltung
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Windmessung und Untersuchungen zum Artenschutz abgeschlossen
Januar 2021
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Online-Bürgerdialoge
Juli 2020
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Dokumentation des BR zur Windenergie
Juni 2020
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Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung im Höhenkirchner Forst gestartet
April 2020
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Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung im Höhenkirchner Forst in Auftrag gegeben
Februar 2020
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Planungen für Wind-Standort Höhenkirchner Forst bleiben in kommunaler Hand
Dezember 2019
Genehmigung erteilt
Das Landratsamt München hat für die geplanten Windräder im Höhenkirchner Forst die Genehmigungen erteilt. Damit ist für die drei Kommunen Egmating, Oberpframmern und Höhenkirchen-Siegertsbrunn der nächste große Meilenstein hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung gesetzt. Im Höhenkirchner Forst können sich in Zukunft drei Windkraftanlagen mit je 166 Metern Nabenhöhe, 160 Metern Rotordurchmesser und 5,56 Megawatt Leistung drehen. Bürgerbeteiligungen ist fest vorgesehen.Ende März hatten die Vorhabensträger ihren Genehmigungsantrag nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) beim Landratsamt München als zuständiger Genehmigungsbehörde eingereicht. Nun, rund ein halbes Jahr später, war es so weit: Am 4. Oktober 2023 nahm eine Bevollmächtigte der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn den Genehmigungsbescheid für das landkreisübergreifenden Projekt persönlich entgegen.
Einreichung der Genehmigungsunterlagen
Bürgerdialog April 2022
Aus 25-jähriger Erfahrung in den Wäldern um die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn stellt er gleich zu Beginn unmissverständlich klar, was der Wald hier eigentlich sei: Luftfilter für den Großraum München, Erholungsraum für die Menschen, Rückzugsort für Tiere und Pflanzen. Das alles sei aber gefährdet durch den Klimawandel, dessen Auswirkungen mit den Jahren immer drastischer würden. Zu Beginn seiner Arbeit im Forst habe es vereinzelt über 200 Jahre alte Fichten gegeben. Doch seit 1990, seit dem Orkan Wiebke, jage eine Katastrophe die nächste: Orkane, Borkenkäfer, Pilzbefall.
„Den Wald, den wir jetzt vor Augen haben, den wird’s bald nicht mehr geben", sagt Karl Einwanger und macht deutlich, wie sehr die Förster beim Waldumbau dem Klimawandel hinterherrennen. Baumarten, die noch vor einigen Jahren sinnvoll erschienen, seien plötzlich auch im Klimastress. Von „kollabieren" spricht Einwanger und das klingt so dramatisch wie es ist.
Der Ausweg liegt in der drastischen Einsparung von Treibhausgasemissionen und in einer Stromerzeugung, die so umwelt- und klimaverträglich wie möglich ist. Aufgrund der in Bayern gültigen 10-H-Abstandsregel bleiben derzeit fast nur Waldstandorte für Windräder übrig, wie Erwin Karg erklärt. Der Bürgermeister der Gemeinde Fuchstal hat ein solches Projekt bereits erfolgreich umgesetzt: Vier Windräder drehen sich im Wald nahe der kleinen Gemeinde zwischen Schongau und Landsberg am Lech.
„Ich habe jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich gefragt, ob ich das verantworten kann", sagt er. Die bisherige Bilanz des Projekts gibt ihm Recht, nicht nur hinsichtlich der erzeugten Strommenge und der Rendite, von der die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger profitieren, sondern möglicherweise auch hinsichtlich des Naturschutzes: Seit der Inbetriebnahme des Windparks im September 2016 ist die Rotmilan-Population um die Windräder gestiegen – nicht zuletzt ein Grund, warum die Gemeinde jetzt Ort des ersten deutschen Forschungsprojekts zum Vogelschlag ist.
Diese Bedenken stehen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn an diesem Abend kaum zur Debatte. Die etwas mehr als 100 Teilnehmenden aus den drei Gemeinden Egmating, Oberpframmern und eben Höhenkirchen-Siegertsbrunn fragen intensiv nach den derzeit noch nicht im Detail geklärten, aber fest geplanten finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten am Projekt und ob sich der Projektfahrplan beschleunigen ließe.
Letzteres gehe nicht, sagt Robert Sing vom gleichnamigen Ingenieurbüro und im Auftrag der Gemeinden zuständig für die Planung der drei Windräder. Der zeitliche Ablauf halte sich an gesetzliche Vorgaben und ob die geändert werden, bis das Projekt in den Genehmigungsprozess einsteige, sei noch nicht abzusehen. In die Phase des Genehmigungsprozesses wollen die drei Gemeinden im Sommer einsteigen, wenn auch die derzeit noch ausstehenden Schall- und Schattenwurfgutachten vorliegen. Laufe alles gut, könne man mit Bau und Inbetriebnahme im Jahr 2024 rechnen, so Sing.
Ob ein Bürgerentscheid zu den Windrädern geplant sei, ist eine an Höhenkirchen-Siegertsbrunns Bürgermeisterin Mindy Konwitschny gerichtete Frage. „Nein, das ist nicht geplant", sagt sie und lädt – auch stellvertretend für die Gemeinden Egmating und Oberpframmern – nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden aktueller Projektinformationen und einem gelungenen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter zum offenen Dialog über die Windräder ein: „Schauen Sie in die Tagesordnung unserer Gemeinderatssitzungen; kommen Sie, wenn das Thema auf der Agenda steht und geben Sie uns eine Rückmeldung."
Die Vortragsfolien von Herrn Sing gibt es hier als PDF.Änderung der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet
Planungen zur Gründung einer Betreibergesellschaft
BR-Bericht über Windkraft in Bayern
Fachplenum Wind
Die Arbeitsgemeinschaft Windenergie im Höhenkirchner Forst plant die Realisierung von drei Windenergieanlagen auf Flur der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn, angrenzend an die Gemeinden Egmating und Oberpframmern. Zentrales Ziel ist es, den Kommunen und Bürger*innen finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten an den Windenergieanlagen anzubieten.Bürgerdialog für Egmating und Oberpframmern
Über den aktuellen Stand des Windenergie-Projekts im Wald zwischen Egmating, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Oberpframmern informierte am Montag (12.04) die Arbeitsgemeinschaft Höhenkirchner Forst (ARGE) die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Egmating und Oberpframmern.
Was die beiden Gemeinden den bis zu 150 Teilnehmenden erzählen konnten, spricht deutlich für das Projekt. In der anschließenden Fragerunde zeigten sich einige Bürgerinnen und Bürger trotzdem skeptisch und stellten kritische Nachfragen. Für die ARGE ist das ein Ansporn, um mit weiteren Informationsveranstaltungen die Bedenken auszuräumen.
Drei Fachvorträge begleiteten die Bürgerinnen und Bürger durch den Abend. Den Auftakt machte Robert Sing, Geschäftsführer des gleichnamigen Ingenieurbüros aus Landsberg am Lech. Er stellte die Ergebnisse der Windmessung und der artenschutzrechtlichen Voruntersuchung vor. Eine artenschutzrechtliche Kartierung untersuchte sehr intensiv eine gesamte Vegetationsperiode die vorkommenden Arten wie Großvögel, Eulen, Käuze, Brutvögel, Fledermäuse, Haselmäuse, Reptilien und Amphibien. Die speziellen artenschutzrechtliche Prüfung kam zu dem Ergebnis, dass laut fachgutachterlicher Einschätzung dem Projekt aus natur- und artenschutzfachlicher Sicht keine entscheidenden Belange entgegenstehen.
Ein halbes Jahr lang wurden im Höhenkirchner Forst die Windgeschwindigkeiten mittels eines Lasers gemessen und mit der parallel laufenden, ein Jahr dauernden Messung im Hofoldinger Forst verglichen. Das Ergebnis ist positiv und lässt einen wirtschaftlichen Betrieb von Windrädern an dieser Stelle zu. Robert Sing wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass sich nicht allein auf ein Gutachten verlassen werden kann. Sollten die drei Gemeinden den Bau der drei Windräder tatsächlich umsetzen wollen, so muss für eine Bankenfinanzierung ein weiteres Gutachten eines zweiten Büros eingeholt werden. Damit werden Messfehler ausgeschlossen und den Ergebnissen des ersten Gutachtens ein zweites gegenübergestellt, sodass sich ein möglichst realistisches Bild der zu erwartenden Windhöffigkeit ergibt.
Den Eindruck aus Sicht der Waldbesitzer stellte Werner Fauth, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Ebersberg/München-Ost e.V., vor. Auch er befürwortet Windräder in Wäldern, da er die Eingriffe für vertretbar hält und zugleich in erneuerbaren Energien eine wichtige Möglichkeit sieht, um den Klimawandel einzubremsen, der ansonsten den Wald in seiner Gesamtheit gefährden würde.
Anschließend zeigte Professor Sören Schöbel-Rutschmann vom Fachbereich „Landschaftsarchitektur regionaler Freiräume" an der Technischen Universität München die von ihm erarbeiteten Visualisierungen für die drei Windräder. Sein Ziel: Den Eindruck der Windräder in alltäglichen Situationen wiederzugeben. Sein Vortrag gliederte sich dabei in einen zunächst erklärenden Teil über die Entstehung der Visualisierungen und anschließend in die Visualisierungen selbst. Dabei nahm er auch einen direkten Vergleich zwischen einer Fotomontage, die auf der Internetseite von Gegnerinnen und Gegnern des Projekts zu sehen ist, mit dem tatsächlichen Eindruck vor.
Nach diesem Vortrag leitete Moderatorin Veronika Preißinger von der Energieagentur Ebersberg-München über in die Fragerunde. Über ein Tool für Smartphone und Computer konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen zum Projekt stellen und machten davon mit vielen kritischen Nachfragen auch ordentlich Gebrauch. Die Veranstaltung endete um kurz nach 21 Uhr.
Visualisierungen
- Die Fotoaufnahme soll dem natürlichen Sichtfeld des Menschen entsprechen, d. h. dem Blick mit dem bloßen Auge. Deswegen dürfen für die Aufnahmen keine Teleobjektive, die wie Ferngläser wirken, oder Weitwinkelobjektive verwendet werden, sondern nur sogenannte Normalobjektive.
- Die Windenergieanlagen sollen in ihrer genauen Lage und Größe, aber auch in Gestalt, Farbe usw. exakt so aussehen, wie sie später in der Realität sichtbar sein werden.
- Die Einpassung in das Foto muss sehr genau erfolgen. Bäume, Gebäude, selbst Leitungen oder einzelne Äste, die vor der Anlagen liegen, müssen deswegen aufwendig freigestellt werden.
- Die Wirkung von Wetter, Belichtung, Schatten auf dem Foto und der Windenergieanlage sollen aneinander angepasst werden.
Bürgerdialog 17. März 2021
- Teil 1: Einführung & Präsentation
- Teil 2: Bürgerdialog
Windmessung und Untersuchungen zum Artenschutz abgeschlossen
Online-Bürgerdialoge
Über das geplante Windenergieprojekt im Höhenkirchner Forst von Beginn an transparent zu informieren, das ist der Wunsch der Arbeitsgemeinschaft Höhenkirchner Forst (ARGE). Die ARGE haben sich die Landkreise Ebersberg und München sowie die drei Gemeinden Egmating, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Oberpframmern zusammengeschlossen, um so gemeinsam die Chancen und Möglichkeiten eines Windenergieprojektes in der Region auszuloten und zugleich zu verhindern, dass private Investoren ohne große Rücksicht auf die Belange der Bevölkerung agieren. Ziel ist es das Vorhaben so zu steuern, dass die Bevölkerung vor Beeinträchtigungen geschützt, das charakteristische Landschaftsbild sowie Flora und Fauna erhalten und eine hohe regionale Wertschöpfung erreicht wird.- 6. Juli 2020: Online-Bürgerdialog für die Gemeinde Höhenkrichen-Siegertsbrunn
- 20. Juli 2020: Online-Bürgerdialog für die Gemeinde Oberpframmern
- 21. Juli 2020: Online Bürgerdialog für die Gemeinde Egmating
Dokumentation des BR zur Windenergie
Darin zu Wort kommt unter anderem der Ingenieur Robert Sing, der auch das Projekt Höhenkirchner Forst fachlich begleitet.
Hier können Sie sich die Dokumentation in voller länger ansehen.